Dieses Rezept führt um die österreichischen Nachbarländer - Mandelöl, Mandelbutter und Olivenöl stammen aus Italien, Sonnenblumenöl aus Österreich, außerdem habe ich europäisches Distelöl verwendet.
Einen Teil der Seife habe ich mit Sanddornfruchtfleischöl (DE) gefärbt, um die fruchtig, südliche Komponente des Rezeptes zu unterstreichen.
Ich versuche seit einiger Zeit Ölen und Butter auszuweichen, die mehr Flugmeilen als ich auf dem Konto haben, aus diesem Grund entwickle und erprobe ich “regionale Rezepte“.
Was ich genau damit meine, beschreibe ich in im Blogartikel “Regionale Seifenrezepte“.
Ich freue mich, wenn du mein Rezept nachsiedest und es auf Social Media mit @seifenimglueck oder auf deinem Blog verlinkst. Danke dafür!
Rezept für fortgeschrittene Sieder*innen
Mandelbutter fühlt sich toll auf der Haut an, sie zieht schnell ein und hinterlässt keinen Fettfilm. Selbstverständlich wollte ich auch erproben wie sich Mandelbutter in Seife anfühlt. Die erste Anwendung dieses Rezeptes war etwas speziell, das Resultat nicht unbedingt das, was ich mir gewünscht habe – du kannst die Geschichte dazu in Blogbeitrag Sandorn-Seifen im Glück lesen.
Ich empfehle dieses Rezept für fortgeschrittene Seifensieder*innen, da die Mandelbutter einen hohen Schmelzpunkt hat und zumeist beim Zugeben zu den flüssigen Ölen wieder erstarrt (bzw. alle Öle eine gelartige Masse bilden). Dann müssen die gesamten Öle erwärmt werden und die Öle könnten vor dem Zugeben der Lauge nicht zu sehr abgekühlt werden.
Wenn du möchtest, dann kannst du im destillierten Wasser für die Lauge weißen Kristallzucker auflösen (bevor du das NaOH hinzufügst), das sorgt für mehr Schaum in der fertigen Seife. Du kannst den Zucker auch weg lassen – dafür musst du das Rezept nicht abändern! Einfach den Zucker weglassen.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest warum ich Zucker im Laugenwasser für die regionalen Rezepte vorschlage, dann kannst du das im Blogpost “Schaum für regionale Rezepte” nachlesen (dieser Blogbeitrag wird im in Kürze veröffentlicht, trage dich zum Newsletter ein und verpasse nichts!).
Seifenrezept mit Anleitung zur Herstellung
Sanddornfruchtfleischöl & Mandelbutter-Seife im Glück
Kochutensilien
- 1 Seifenform (kann auch eine Milchpackung ohne Aluminiumbeschichtung sein)
- 1 Schutzbrille (die Augen vor Laugen- oder Seifenleimspritzern schützen)
- 1 Handschuhe
- 1 Stabmixer (oder Quirl zum Rühren)
Materials
- 40 % Olivenöl
- 25 % Mandelbutter
- 15 % Mandelöl
- 10 % Distelöl
- 10 % Sonnenblumenöl
- 25 % destilliertes Wasser (zur Herstellung der Lauge)
- 2 % Sorbit (als Schaumbooster zum Auflösen in der Lauge)
Anleitungen
- NaOH für das Rezept mit Seifenrechner.com für eine Rückfettung von 7 % ausrechnen und ausdrucken.
- Seifenform vorbereiten.
- Feste Fette (Mandelbutter) abwiegen und schmelzen (Mikrowelle, Wasserbad oder langsam auf dem Herd).
- Destilliertes Wasser für die Lauge abwiegen.
- Kristallzucker abwiegen und im destillierten Wasser auflösen.
- NaOH abwiegen.
- Spüle mit kaltem Wasser füllen und das Gefäß mit dem destillierten Wasser hineinstellen (es soll noch gut stehen).
- NaOH vorsichtig in kleinen Portionen zum destillierten Wasser hinzufügen, immer gut verrühren.
- Lauge im Spülbecken abkühlen lassen.
- Flüssige Öle (Olivenöl, Mandelöl, Distelöl und Sonnenblumenöl) abwiegen.
- Verflüssigte Mandelbutter zu den flüssigen Ölen leeren. Das Mandelöl hat einen hohen Schmelzpunkt. Beim Hinzufügen von den flüssigen Ölen kann es vorkommen, dass sich die Mandelbutter wieder verfestigt bzw. die Öle eine gelartige Konsistenz erhalten. Dann müssen die gesamten Öle wieder verflüssigt werden (nicht zu heiß, nur bis alles wieder flüssig ist).
- Duft und Farbe bereitstellen.
- Lauge zu den Ölen leeren und bis zur Emulsion pürieren (nur wenig pürieren). Zwischendurch mit dem Schneebesen oder Kochlöffel rühren.
- Seifenleim färben und den Duft nur noch von Hand unterrühren.
- In die vorbereitete Seifenform füllen.
- Seifenform ggf. bei rd. 60 bis 70 °C in den Ofen stellen, nach rd. 1 Std. die Temperatur ausschalten und im geschlossenen Ofen lassen.
- Die Seife nach rd. 24 Stunden ausformen (bzw. wenn sie sich gut ausformen lässt), in Stücke schneiden und 4 bis 6 Wochen (an einem trockenen, belüfteten Ort) reifen lassen.
Video
Obwohl ich nicht sehr kühl gearbeitet habe (damit das Mandelöl nicht umgehend wieder fest wurde), blieb der Seifenleim gut flüssig. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er sehr schnell fest wird. Unten kannst du dir das Video zur Herstellung der Seife ansehen, viel Spaß bei!
Video zur Herstellung der Seife
ACHTUNG: Das Video zeigt nicht die Original-Geschwindingkeit der Herstellung. Es gibt die Ausschnitte in 2- bis 4-facher Geschwindigkeit wieder. Bei der Herstellung der Lauge muss das NaOH löffelweise, langsam zur Flüssigkeit hinzugefügt werden. Ansonsten kann die Lauge überkochen und Dämpfe entstehen, die nicht eingeatmet werden sollen! Bitte alle Sicherheitsvorkehrungen beachten, bevor du selber Seife herstellst! Ich freue mich auch, wenn ich dir alles zur Seifenherstellung in meinem Anfängerkurs “Crashkurs Seifensieden” zeigen darf!
Wenn dir dieses Rezept gefällt, dann freue ich mich wenn du es nachsiedest und mich auf Social Media (@seifenimglueck) oder deinem Blogpost zum Rezept oder zur Seife verlinkst – Danke dafür!
Alles Liebe, Diane
Seifen mit Naturfarben sieden!
Möchtest du mit mir gemeinsam Seifen mit Naturfarben herstellen? Wir verwenden Mazerate statt den normalen Ölen um die Seifen zu färben und sieden dabei noch wunderschöne Muster!
Ich freue mich, wenn wir das gemeinsam in meinem Seifensiederkurs für fortgeschrittene Sieder*innen “Seifen mit Naturfarben sieden” machen!
2 Antworten
Thank you Diane , what a beautiful colour ❤️
Thank you very much, Sunitta, for your nice comment!