Bei der Aloe Seife schaffe ich es natürlich nicht, ausschließlich auf europäische Rohstoffe auszuweichen, da die Aloe Butter ein Auszug in Kokosöl ist. Es ist ein liebevoll zusammengesetztes Rezept, in dem Aloe Vera Purum als Laugenflüssigkeit verwendet wird. Die Seife erzeugt einen grobblasigen zarten Schaum.
In diesem Blogpost findest du das Rezept für die Aloe-Tonerden-Seife und eine detaillierte Beschreibung, auch zum Ausdrucken.
Bei diesem Rezept habe ich den Fokus auf Aloe Vera gesetzt und Aloe Vera Purum zu 100 % als Laugenflüssigkeit verwendet, außerdem habe ich Aloe Butter im Rezept verarbeitet. Um der Seife mehr Konsistenz zu geben habe ich Raps Stearinsäure dem Rezept hinzugefügt – natürlich kannst du auch herkömmliches Stearin verwenden, wenn du kein Raps-Stearin zu Verfügung hast.
Ich habe als Technik Schichten gewählt, weil ich damit gerechnet habe, dass der Seifenleim umgehend andickt. So schlimm war das dann gar nicht – sieh selbst, im Video unten!
Ich freue mich, wenn du mein Rezept nachsiedest und es auf Social Media mit @seifenimglueck oder auf deinem Blog verlinkst. Danke dafür!
Seifenrezept mit Anleitung zur Herstellung
Aloe-Tonerde-Seife im Glück
Kochutensilien
- 1 Rührschüssel oder Topf (für Öle und Fette)
- 4 Behälter (zum Teilen des Seifenleims)
- 1 Joghurtbecher / Plastikbecher (zum Abwiegen des NaOH)
- 1 Laborglas / Rührbehälter (zum Anrühren der Lauge)
- 1 Stabmixer oder Quirl (zum Anstarten des Verseifungsprozesses)
- 1 Seifenform (kann auch eine Milchpackung ohne Aluminiumbeschichtung sein)
- 1 Schutzbrille (die Augen vor Laugen- oder Seifenleimspritzern schützen)
- 1 Handschuhe (Schutz vor Lauge und Seifenleim)
Materials
Fette / Öle
- 35 % Olivenöl (in % der GFM)
- 25 % Aloe Butter (in % der GFM)
- 25 % Rapsöl (in % der GFM)
- 10 % Mandelöl (in % der GFM)
- 5 % Rapsstearin (in % der GFM)
Lauge
- 25 % Aloe Vera Purum (in % der GFM)
- NaOH für eine Rückfettung von 8 % (im Seifenrechner ausrechnen)
Zusätze
- 2 % Sorbit oder Kristallzucker (als Schaumbooster zum Auflösen in der Lauge)
- 2,5 % kosmetisches Duftöl (in % der GFM)
- 1-2 TL grüne Tonerde (je Schicht, je nach gewünschter Intensität)
Anleitungen
- NaOH für das Rezept mit Seifenrechner.com für eine Rückfettung von 8 % ausrechnen und ausdrucken.
- Das Gefäß zum Anrühren der Lauge abwiegen und das Gewicht notieren. Da für die Seife der Seifenleim je Schicht separat hergestellt wurde, wird je Schicht 1/4 der Laugenflüssigkeit zu 1/4 der Öle geleert.
- Die Seifenform vorbereiten.
- Feste Fette (Aloe Butter und Rapsstearin) abwiegen und schmelzen (Mikrowelle, Wasserbad oder langsam auf dem Herd).
- Öle / Fette abkühlen lassen.
- Aloe Vera Purum für die Lauge abwiegen.
- Sorbit / Kristallzucker abwiegen und im Aloe Vera Purum auflösen.
- Spüle mit kaltem Wasser füllen und das Gefäß mit der Aloe Vera hineinstellen (es soll noch gut stehen, nicht schwimmen).
- NaOH abwiegen.
- NaOH vorsichtig in kleinen Portionen zum Aloe Vera Purum hinzufügen, immer gut verrühren.
- Lauge im Spülbecken abkühlen lassen (bitte nicht mit der Lauge quer durch die Wohnung laufen, das birgt Gefahren).
- Flüssige Öle (Olivenöl, Rapsöl, Mandelöl) abwiegen.
- Verflüssigte, abgekühlte feste Fette zu den flüssigen Ölen leeren.
- Öle in 4 Teile teilen (4 Behälter).
- Duft und Farbe bereitstellen. Je Schicht 1 - 2 TL grüner Tonerde, je nach gewünschter Intensität in etwas (zusätzlichem) Öl anrühren. Für die Seife im Bild habe ich zwei (von vier) Schichten mit grüner Tonerde gefärbt. Dafür die angerührte Tonerde gleich zu den Ölen hinzufügen.
- Schichtweise arbeiten: Je Schicht die Lauge (1/4 der Lauge, kann auch vorher in einem separaten Becher abgewogen werden) zu den Ölen leeren und bis zur Emulsion pürieren (nur wenig pürieren).
- (Ausschließlich) zu dieser Schicht 1/4 des andickenden kosmetischen Duftöls hinzufügen, gut verrühren und schnell in die Seifenform gießen. Wenn diese Schicht fester wird, die nächste Schicht vorbereiten.
- Die nächste Schicht vorbereiten und über eine Spatel auf die darunter liegende Schicht gießen (damit die gerade Oberfläche nicht zerstört wird). Dann mit den weiteren Schichten fortfahren.
- Wenn alle Schichten gegossen wurden, die Seifenform ggf. bei rd. 60 bis 70 °C in den Ofen stellen, nach rd. 1 Std. die Temperatur ausschalten und im geschlossenen Ofen lassen oder mit einer Frischhaltefolie zudecken und mit alten Handtüchern "isolieren".
- Die Seife nach rd. 24 bis 48 Stunden ausformen (bzw. wenn sie sich gut ausformen lässt), in Stücke schneiden und 4 bis 6 Wochen (an einem trockenen, belüfteten Ort) reifen lassen.
Video
Die Seife habe ich in rd. 2,5 cm Seifenstücke geschnitten. Das letzte Seifenstück ist etwas dicker geworden, darum habe ich es nochmal in der Mitte durchgeschnitten und diese zwei entzückenden Seifenstücke erhalten.
Die Seifen reifen nun 4 bis 6 Wochen an einem trockenen Ort und kann danach verwendet werden.
Ich verwende Seifen am liebsten nach 3 Monaten. In dieser Zeit sinkt der pH-Wert, die Seife wird milder, fester und dadurch langlebiger. Außerdem steigert sich in dieser Zeit die Schaumqualität – zu Weihnachten ist die Seife perfekt!
Video zur Herstellung der Seife
ACHTUNG: Das Video zeigt nicht die Original-Geschwindigkeit der Herstellung. Es gibt die Ausschnitte in 2- bis 4-facher Geschwindigkeit wieder. Bei der Herstellung der Lauge muss das NaOH löffelweise, langsam zur Flüssigkeit hinzugefügt werden. Ansonsten kann die Lauge überkochen und Dämpfe entstehen, die nicht eingeatmet werden sollen! Bitte alle Sicherheitsvorkehrungen beachten, bevor du selber Seife herstellst! Ich freue mich auch, wenn ich dir alles zur Seifenherstellung in meinem Anfängerkurs “Crashkurs Seifensieden” zeigen darf!
Wenn dir dieses Rezept gefällt, dann freue ich mich wenn du es nachsiedest und mich auf Social Media (@seifenimglueck) oder deinem Blogpost zum Rezept oder zur Seife verlinkst – Danke dafür!
Alles Liebe, Diane
Gemeinsam Schichtseifen herstellen!
Möchtest du mit mir gemeinsam Seifen Schichtenseifen herstellen? In meinem Fortgeschrittenenkurs “Blumen- und Schichtseifen” beschäftigen wir uns einerseits damit, wie man den Seifenleim lange flüssig halten kann und andererseits, wie man den Seifenleim schnell fest bekommt, um Blumenseifen und Schichtseifen gestalten zu können.
Ich freue mich, wenn wir uns im Seifenkurs sehen!
2 Antworten
Liebe Diana, mit Interesse habe ich dein Rezept der Aloe Vera Seife gelesen und würde sie gerne nachsieden. Du hast Aloe Vera Purum als LF verwendet also pures Aloe Gel, wenn ich das richtig verstehe. Ich habe eine große Aloe Vera zur Verfügung. Kann ich das Gel genauso verwenden oder müsste ich da speziell was beachten? LG Annemarie
Liebe Annemarie,
danke für deinen Kommentar, das ist ein wichtiger Punkt! Du kannst aus deiner Pflanze ganz einfach Aloe Saft machen, indem du die Pflanzenfilets pürierst. Im Saft sind dann noch Pflanzenfasern die du durch ein Tuch filtern kannst. Der Saft ist ganz flüssig (nicht gelartig) und kann umgehend als Laugenflüssigkeit verwendet werden. Du kannst den Saft auch (als Eiswürfel) einfrieren und später verwenden oder durch Zugabe von Vitamin E (Tocopherol) für wenige Wochen haltbar machen.
lg Diane