Cremig pflegende selber gemachte Honigseifen
Die Anziehungskraft der Honigseife hat mich bei meiner ersten Seife gleich getriggert – ich habe zwar keinen Honig zugesetzt, aber einen wunderbaren Honigduft verwendet, der meine Seife binnen Minuten in die Schockstarre getrieben hat. Mein Seifenleim ist ganz schnell fest geworden und ich konnte die Seife nur mehr mit sehr viel Mühe in die Form spachteln, aber das ist eine andere Geschichte!
Was bedeutet der Begriff "der Seifenleim wird angeheizt"?
Honig ist natürlicher Zucker und wie ich bereits in meinem Blogpost “Schaum durch Zucker in der Seife” ausgeführt habe, “heizt” Honig den Seifenleim an. Damit meine ich, dass der Seifenleim bzw. die (noch) flüssige Seife schneller warm wird und dadurch die Seife auch schneller hart wird.
Wenn die Seife schnell fest wird, dann kann man sie nicht mehr so gut in die Seifenform gießen. Leider kann man dann auch keine schönen Muster mehr in die selbst gemachte Honigseife gießen.
Wann kommt der Honig in die Seife?
Der Honig kann bereits in der Flüssigkeit für die Lauge aufgelöst werden, bevor das NaOH (Natriumhydroxid) zugegeben wird. Sobald das NaOH (langsam und löffelweise) zugegeben wird, heizt sich die Lauge auf. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Lauge nicht zu heiß wird. Dafür kannst du entweder einen Teil der Flüssigkeit als Eiswürfel verwenden oder den Laugenbehälter in kaltes Wasser stellen. Ich empfehle, die Spüle zu nutzen. Anschließend kannst du die Lauge wie gewohnt zu deinen Ölen geben, um deine Seife herstellen.
Ich bevorzuge es, den Honig direkt dem Seifenleim beizumengen und gut zu verrühren, um unschöne Punkte in der Seife zu vermeiden. Danach empfehle ich, die Seife nicht zu isolieren.
Seife zu “isolieren” bedeutet, dass sie direkt nach der Herstellung in Decken oder Handtücher gewickelt wird, um zu verhindern, dass die durch den Verseifungsprozess erzeugte Wärme entweicht. Wenn selbst gemachte Honigseife isoliert wird, dann wird sie so heiß, dass sie wie ein Vulkan überquellen kann.
Am besten die Seife nicht abdecken und bei Raumtemperatur stehen lassen.
Verfärbt Honig die kaltgesiedete Seife braun?
Der Honig karamellisiert, wenn er zu heiß wird, und verfärbt sich dadurch braun. Dadurch wird auch die Seife braun.
Um dies zu vermeiden, empfehle ich, bei der Seifenherstellung kühl zu arbeiten. Wenn du den Honig der Lauge hinzufügst, kannst du einen Teil der Flüssigkeit als Eiswürfel verwenden und die Lauge zusätzlich in der Spüle anrühren.
Außerdem wird die Seife nicht isoliert (siehe oben) bzw. nicht in Tüchern gewickelt.
Wenn du Honigseife selber machst, dann kann sie also auch schön hell werden. Schau dir gleich das YouTube Video an:
Wieviel Honig kommt in die selbst gesiedete Seife?
Honig kannst du bei deiner DIY-Seife also in der Flüssigkeit für die Lauge auflösen oder direkt dem Seifenleim zugeben. Ich vermenge einen großen EL Honig – wie du im YouTube Video gesehen hast – also rd. 10 bis 20 g Honig je 1.000 g Gesamtfettmenge (GFM, Menge aller im Rezept verwendeten Öle).
Verwende doch einfach eines meiner Rezepte, z.B. das Rezept der Lavendelseife. Bei Schritt 14 wird das ätherische Lavendelöl eingerührt, hier kannst du auch 1 – 2 EL Honig einrühren. Verwende kosmetisches Duftöl, das gut zum Thema Honigseife passt (unbezahlte Werbung: z.B. Manuka Honey von der Naturkosmetik-Werkstatt, das lässt den Seifenleim nicht unverhofft andicken und riecht sensationell gut) und ein farblich abgestimmtes Mica oder einfach keine Farbe, so wie ich bei meiner Seife.
Viel Spaß beim Nachsieden, wenn du Fragen hast, dann schreibe mir gerne einen Kommentar!
Alles liebe, Diane
Meine Seifensiederkurse
Wird dein Seifenleim viel zu schnell fest und das hindert dich daran schöne Muster zu gießen? Traust du dich noch nicht viel Farbe zu verwenden?
Ich freue mich, wenn ich dir in einem meiner Seifensiederkurse zeigen kann, wie du du lange flüssigen Seifenleim erhältst und wunderschöne Muster gießen kannst!
