Der Hanger-Swirl ist eine faszinierende Seifensiedetechnik, da jedes Stück Naturseife ein Unikat darstellt. Wenn du das perfekte Seifendesign nicht kaufen kannst, dann stelle es einfach selber her, zum Beispiel einen entzückenden Butterfly-Swirl!
Der Name Hanger-Swirl [sprich: Hänger Swörl] kommt aus dem Englischen: Als “Hanger” wird ein Kleiderbügel (aus Draht) bezeichnet. Wenn man den Draht zu einem eckigen U verbiegt, das genau in die Form passt, dann kann man damit dem Seifenleim swirlen. Unter dem Begriff “Swirlen” versteht man, dass man Muster in die Seife zieht, in dem man einen farbigen Seifenleim bewegt. Das funktioniert mit dem Draht richtig gut!
Mein Hanger-Tool, einem Werkzeug zum Herstellen von Hanger-Swirls, ist ein handelsüblicher Draht aus dem Baumarkt, den man ganz leicht verbiegen kann. Je nachdem welche Blockform ich zum Sieden verwende, biege ich den Draht vorher entsprechend zurecht.
Bei vielen dieser Swirls habe ich einen Strohhalm über den Draht gezogen, um den Seifenleim besser bewegen zu können.
Der zarte Hanger-Swirl
Bei dieser Seife habe ich den Boden der Form mit rd. 1/4 des weißen – mit Titandioxid gefärbten – Seifenleims bedeckt. Anschließend mittig drei verschiedene rosa bis lila Töne übereinander gegossen. Vorsichtig, die nächste Schicht sollte obendrauf landen und nicht untertauchen. Seitlich habe ich den weißen Seifenleim über den Rand gegossen. Und oben die Reste des weißen Seifenleims verteilt.
Dann habe ich den Draht (ohne den dicken Strohhalm) in kreis- und s-förmigen Bewegungen durch den Seifenleim gezogen.
Nur ein kleiner Teil des Seifenleims wurde gefärbt, in etwa 20 %.
Die Konsistenz des Seifenleims war bei dieser Seife sehr dünn (der Seifenleim zeichnet leicht, Konsistenz einer leichten Vanillesauce), daher auch der zarte Swirl.
Der kosmische Hanger-Swirl
Dieser Swirl ist sehr speziell geworden. Ich hatte drei Farben vorbereitet: Lila, Rosa und Dunkelblau. Jeweils rd. 10 % des Seifenleims. Der Rest wurde weiß – mit Titandioxid – gefärbt. Leider habe ich es mit der Intensität des Titandioxids etwas übertrieben und dadurch weiße Punkte in der Seife erzeugt. Aber irgendwie passt das zu dem Design!
Die drei Farben habe ich jeweils als Farbverlauf gegossen und mit dem weißen Seifenleim aufgehellt.
Nach dem Gießen habe ich das Hanger-Tool mit dem dicken Strohhalm drauf s-förmig durch den Seifenleim gezogen.
Die Konsistenz des Seifenleims war bei dieser Seife wie eine Vanillesauce. Titandioxid dickt den Seifenleim an. Bei der Gestaltung des Farbverlaufes wurde laufend weißer Seifenleim zu den anderen Farben hinzugefügt. Dennoch sind auch ganz feine Linien erkennbar.
Der bewegte Hanger-Swirl
Diese Art des Hanger-Swirls gefällt mir persönlich am besten. Wenig gefärbter Seifenleim, der mit einem großflächigen (dicker Strohhalm) Swirling-Tool in großzügigen Bewegungen gezogen wird.
Falls du dich über die kleinen Punkte im Seifenleim wunderst: Ich gehe davon aus, dass das Parfumöl die Verfärbungen erzeugt hat. Leider hatte ich vorher noch nicht mit diesem kosmetischen Duftöl gearbeitet. Zu meinem Trost: Es riecht wirklich hammermäßig gut!
Die Konsistenz des Seifenleims war bei dieser Seife wie eine Vanillesauce – die Farben wurden eher großflächig gegossen (kein ständig abwechselndes Gießen unterschiedlicher Farben).
Der Butterfly-Swirl
Ich wollte einen Hanger-Swirl, der das Muster über die ganze Seife verteilt hat. Daher habe ich zwei farblich alternierende Farbblöcke, einen rechts und einen links, gegossen.
Das Swirling-Tool habe ich dann mehrmals im Kreis gezogen.
Man kann mit dem Hanger auch so swirlen, dass optisch ein Schmetterling entsteht, wenn man zwei Seifenstücke nebeneinanderlegt. Dann wird die Technik als Butterfly-Swirl (Schmetterling-Muster) bezeichnet.
Die Konsistenz des Seifenleims war bei dieser Seife wie eine Vanillesauce.
Interessant bei dieser Seife die farbliche Veränderung, da sich im Mica auch Karmin befunden hat. Dieser rote Farbstoff ist nicht laugenstabil und tendiert beim Seifensieden zu einem lila Ton.
Hier ein kleines Video über die Herstellung, das auch ganz deutlich zeigt wie sich die Farbe verändert hat. Dazu unten noch mehr.
Hier nochmal der Reihe nach, wie sich die Farben verändert haben. Das erste Bild zeigt die Seife (12 Stunden alt) direkt nach dem Schneiden. Das zweite Bild wurde 6 Stunden später geschossen, die kräftige Farbe ist komplett verschwunden. Das dritte Bild zeigt die Seife nochmals 2 Tage später. Interessanter Weise ist wieder ein wenig Farbe zurückgekehrt.
Wenn sich farblich noch interessante Änderungen ergeben, dann werde ich diese auf jeden Fall zum Blogpost hinzufügen!
Viel Spaß bei deinen eigenen Hanger-Swirls, ich freue mich über deinen Kommentar und deine Anmerkung!
Wie muss die Konsistenz des Seifenleims beim Swirlen sein?
Je dünner der Seifenleim beim Swirlen ist, desto feiner ist der Swirl. Je dicker der Seifenleim beim Swirlen ist, desto großflächiger sollte auch das Swirl-Tool sein, sonst sind die Bewegungen im Seifenstück kaum erkennbar.
Die Swirls werden am schönsten, wenn auch wirklich Seifenleim bewegt wurde.
Wenn der Seifenleim beim Gießen noch recht dünn war, dann einfach einige Minuten vor dem Swirlen warten!
4 Antworten
Liebe Diana, danke für die tollen Infos. Sehr nützlich sind die Informationen welche Konsistenz der SL für welche Swirlart haben sollte. Wieder was auf meiner Liste…
Vielen Dank liebe Annemarie! Ich freue mich wenn dir der Beitrag gefallen hat!
Alles Liebe, Diane
Hallo Diane, die von dir sogenannte komische Hanger-Swirl ist mir sofort ins Auge gestochen und erinnert mich an eine Tulpenblüte. Vielleicht mach ich mich auch bald mal an eine Seife mit Titandioxid.
Liebe Grüße Karin
Liebe Karin, ja kosmische Tulpe wäre auch ein guter Name gewesen 🙂 Danke für deine Nachricht, ich bin schon gespannt auf eine Titandioxid Seife!
Alles Liebe nach Vorarlberg! lg Diane