Runde Seifen liegen perfekt in der Hand und lassen sich mit wunderschönen Designs gestalten. In den letzten Jahren erfreuten sich Seifensieder*innen sehr an Swirltechniken für runde Seifendesigns wie der Lollipop-Swirl Technik, am Trichtern - egal ob mit oder ohne Trichter - und vielen weiteren Techniken, wie der Pull-Through Technik, die mit sogenannten "Soap-Shapern" (Designschablonen) kalt gesiedete Seifen in wunderschöne Blumen- oder Kaleidoskop-Seifen verwandeln. In diesem Blogbeitrag stelle ich einige runde Seifendesigns für selbst gesiedete Seifen und selbst gebaute runde Seifenformen vor.
Um wunderschöne runde Seifendesigns herstellen zu können benötigt du selbstverständlich auch eine runde Seifenform. Jene kannst du entweder kaufen oder andere Gegenstände zu einer runden Seifenform umfunktionieren.
Links (1) eine (anonymisierten) Stapelchipsdose die zu einer Seifenform umgebaut wurde, in der Mitte das (2) die runde Seifenform, die ich gekauft habe und rechts ein Acrylrohr (3), dass mein Papa für mich in 4 gleich große Teile geschnitten hat.
Am liebsten siede ich mit dem abgeschnittenen Acrylrohr da es nicht so hoch ist. Da kann man genauer gießen, vor allem wenn man mittig gießen möchte.
Eine Stapelchipsdose als runde Seifenform
Der Boden einer Stapelchipsform ist zumeist aus Aluminium. Da Aluminium den Seifenleim ranzig macht, muss der Boden – am besten mit einem Cutter (Stanleymesser) abgeschnitten werden. Auf der anderen Seite wird der Deckel mit Paketband festgeklebt und schon ist wieder ein Boden vorhanden. Am besten den Deckel noch zusätzlich mit Frischhaltefolie abdecken und mit einem Gummiring fixieren, damit kein Seifenleim herausrinnen kann.
In die Stapelchipsdose rolle ich eine Klarsichtfolie damit man die Seife leicht ausformen kann. Außerdem schützt die Folie die Seife falls die Dose innen mit Aluminium beschichtet ist.
Runde Seifendesigns durch Kringeln & Swirlen
Die “Kringeln” entstehen, wenn man abwechselnd farbigen Seifenleim immer an die gleiche Stelle gießt (siehe Pfeil im Bild unten).
Am besten immer die gleiche Menge an Seifenleim von der jeweiligen Farbe gießen, damit gleichmäßige Ringeln entstehen.
Normalerweise schneide ich meine Seife mit diesem Design – dieses mal habe ich mit einem Stäbchen noch Kreise – beginnend von der Mitte nach außen – gezogen.
Runde Seifendesigns durch Trichtern & Pull-Through Technik
Im ersten Bild ist das durchsichtige Acrylrohr zu sehen, in dem sich ein Soap Shaper befindet. Der Soap Shaper wurde von Belinda Williams, Canada, loveyoursuds.com, hergestellt.
Der Seifenleim wird mittig (auf den Shaper) “getrichtert”. Das nennt man deswegen so, weil man auch einen Trichter verwenden könnte und mittig farblich abwechseln Seifenleim gießt. In meinem Fall habe ich keinen Trichter verwendet, sondern mit Quetschflaschen (mit verlängertem Ausguss) mittig ganz an der Oberfläche gegossen. So bekommt man die schönsten Kreise.
Das dritte Bild zeigt drei verschiedene Designs die aus diesem Seifenblock entstanden sind. Da mir die Verlängerung zum Gießen von der Quetschflasche in den Seifenleim gefallen ist, habe ich den Soap Shaper bereits aus der Seife gezogen, als ich nur die Hälfte gegossen hatte. Danach habe ich weiter getrichtert und mit dem Schaschlikstäbchen (nur oben) Kreise gezogen (siehe rechtes Seifenstück).
Zuckersüßes rundes Seifendesign: Lollipop Swirl
Um einen Lollipop Swirl herzustellen wird seitlich gegossen. Eigentlich wie beim Kringeln (siehe oben) mit dem Unterschied, dass die Form immer ein Stück weiter gedreht wird.
Es wird also nicht immer an der gleichen Stelle gegossen, die Gießstelle wandert immer einige Zentimeter nach weiter (Achtung: nicht die Drehrichtung wechseln).
Ich gieße langsam, damit der Seifenleim die untere Schicht weg schiebt und fast die Mitte erreicht. Dann drehe ich und gieße an der nächsten Stelle weiter.
Normalerweise würde mann dann aufhören und dann die Seife so schneiden wie auf dem ersten Bild. Auch bei dieser Seife habe ich mit einem Schaschlikspießchen Kreise gezogen und das finale Design zu erhalten.
Wichtig für diese Technik ist, dass der Seifenleim die Form innen langsam hinunter fließt und den unteren Seifenleim wegschiebt. Der gegossene Seifenleim darf nicht von oben hinein fallen und unter tauchen (wie z.B. bei einem Drop Swirl).
Wie muss die Konsistenz des Seifenleims beim Swirlen sein?
Bei diesen Swirltechniken zur Herstellung von runden Seifendesigns muss der Seifenleim auf jeden Fall sehr gut fließfähig sein. Die Konsistenz gleicht einer leichten Vanillesauce.
Wichtig ist vor allem, dass bei die (verschieden färbigen) Seifenleime die gleiche Konsistenz vorweisen. Sollte z.B. der weiße Seifenleim dickflüssiger sein (da Titandioxid den Seifenleim andicken lassen kann) als der pinke Seifenleim, dann gelingt dieser Swirl nicht.
Tipp: Einfach mal das Titandioxid und eventuell auch das kosmetische Duftöl weg lassen und nur mäßig pürieren, dann sollte eigentlich einem schönen Swirl nichts im Wege stehen!
Viel Spaß beim Kringeln, Trichtern und Swirlen. Welches der Designs gefällt dir am besten? Ich freue mich über deinen Kommentar! Zum Abschluss noch ein Tipp zum Ausformen.
Alles Liebe, Diane
Wie bekommt man die (runde) Seife aus der (runden) Form?
Meine Seifenformen sind unten offen. Ich kann eine umgedrehte Flasche vorsichtig dagegen drücken, dann rutscht die Seife raus.
Wenn das nicht funktioniert, dann friere ich die Seife ein – ca. 1 bis 2 Stunden. Danach lasse ich die Seife rd. 30 Minuten antauen. Zwischen der Seifenform und der Seife bildet sich Kondenswasser. Dann flutscht die Seife ganz einfach aus der Form!
5 Antworten
Vielen Dank für die vielen Erklärungen 😊👍
Sehr gerne!
Sehr gerne ♥️
Liebe Diane,
herzlichen Dank für deine Swirl-Idee und die Anleitung dazu.
Superschön – einfach genial. Ich werde den Swirl gleich ausprobieren, sobald mein Zubehör komplett ist. Danke nochmals.
Liebe Beate, ich freue mich schon deine Swirl zu sehen! Alles Liebe nach Bayern, Diane