Ghost Swirl Seifen

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Ghost Swirl Seifen & Lauge

In meinem Kurs “Seifen mit Naturfarben herstellen!” kannst du selber Ghost Swirl Seifen herstellen und jede Menge über die Vorteile von Flüssigkeitsreduktion bei der Herstellung deiner Lauge lernen.

Table of Contents

Meine Faszination für Ghost Swirl Seifen und was ich aus der Reduktion von Flüssigkeit für die Lauge gelernt habe, haben meine selbst gemachten Seifen maßgeblich beeinflusst. In diesem Blogpost erzähle ich dir, warum Ghost Swirl Seifen so beeindruckend. Um alles gut verständlich zu erläutern, machen wir auch eine kleine Reise in die Grundlagen der Seifenherstellung, somit ist der Blogbeitrag auch für Anfänger*innen gut verständlich - sonst hinterlasse mir gerne Fragen als Kommentar.

Auntie Claras, die Erfinderin des Ghost Swirls

Soweit ich die Geschehnisse kenne, hat Auntie Claras, eine (von mir angebetete) Seifensiederin aus Kapstadt bei einer Facebook Challenge mitgemacht, bei der keine Farbe und kein Duft erlaubt war. Es war die Aufgabe, sehr simple Seife zu gestalten. Pure, reine Seife.

Ghost Swirl Seifen

Kurzer Schwenk: Die Grundlagen der Seifenherstellung

Auntie Clara hat bei ihrer Teilnahme an dieser Soap Challenge zweimal Seifenleim angerührt. Dieser Begriff ist dir nur bekannt, wenn du bereits einmal Seife gesiedet hast, daher gehe ich nochmal einen Schritt zurück im Prozess des Seifensiedens:

Ghost Swirl Seifen

Im Folgenden gehe ich auf die Herstellung nach dem Kaltsiedeverfahren ein. Es gibt auch für Seifen, die nach dem Heißsiedeverfahre hergestellt werden, bei jenem Verfahren wird im Prozess Hitze zugefügt und es gelten einige Besonderheiten (dazu kommt sicher noch ein Blogpost).

Wenn du selber kaltgesiedete Seife herstellen möchtest, dann musst du mit NaOH (Natriumhydroxid, in kristalliner Form) oder auch Ätznatron genannt und Flüssigkeit (im Normalfall ist das destilliertes Wasser) Lauge bzw. Natronlauge herstellen, die du anschließend mit Öl vermengst und so flüssige Seife erhältst, die nach kurzer Zeit fest wird. Das war jetzt aber wirklich eine Kurz-kurz-Fassung, ich gehe in den nächsten Absätzen noch genauer darauf ein.

Die NaOH-Menge zur Herstellung der Lauge

Die Menge an NaOH, die du zum Anrühren der Lauge benötigst, wird von deinen Ölen bestimmt. Jedes Öl hat eine eigene Verseifungszahl und du kannst mit einem Seifenrechner ausrechnen, wie viel NaOH du für dein Rezept benötigst. Das Rezept enthält auch einen rückfettenden Anteil an Ölen. Dabei handelt es sich um die Öle, die nicht verseift werden und zur Pflege deiner Haut in der Seife verbleiben. Nach dem Verseifungsprozess verbleiben freies Glyzerin und Öle in deiner Seife.

Das macht deine Naturseife einzigartig als Pflegeseife für deine Haut – bitte selber hergestellte Seife NIE mit gekaufter, industriell gefertigter Seife vergleichen. 

Seife ist ein 100 % natürliches Tensid, das biologisch abbaubar ist!

Lauge für Ghost Swirl

Vorsicht mit der Lauge!

Natronlauge ist KEINE Seifenlauge. Seifenlauge definiert sich als aufgelöste Seife in Wasser. 

Im Unterschied dazu ist Natronlauge ätzend und du musst Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit Lauge treffen, da die Lauge beim Anrühren auch sehr heiß wird. 

Wichtig ist auch, dass das NaOH immer in die Flüssigkeit gerührt wird und nicht umgekehrt. Nur langsam, löffelweise einrühren, dann wird dir Lauge gar nicht so heiß und es entstehen kaum Dämpfe. Falls Dämpfe entstehen, auf keinen Fall einatmen, den Kopf nicht direkt über dem Gefäß halten. Du musst dich auch nicht akrobatisch verrenken, einfach den Kopf in sicherer Entfernung halten, ggf. auch mal zur Seite drehen.

Sicherheitsmaßnahmen bei der Herstellung von Lauge

  • Schutzbrille aufsetzen
  • Handschuhe anziehen
  • langärmelige Kleidung um die Haut vor Spritzern zu schützen
  • keine Tiere oder Kinder im Raum, die gefährdet werden könnten oder deine Aufmerksamkeit benötigen 
  • Ruhige, konzentrierte Arbeitsweise im gut ventilierten Raum (Fenster kippen)
  • NICHT MIT DER LAUGE HERUMLAUFEN, am besten in deiner Spüle anrühren (Spüle etwas mit kaltem Wasser gefüllt; nur so viel, dass dein Laugengefäß nicht umkippt) 
Schutzbrille beim Seifensieden

Die Flüssigkeitsmenge zur Herstellung der Lauge

Die Flüssigkeitsmenge, die zu zum Anrühren deiner Lauge nimmst, wird im europäischen Raum mit 1/3 der GFM (=die Gesamtfettmenge an Ölen, die du genau für diese eine Seife verwendest) berechnet. Im amerikanischen Raum werden oft andere Bezugsgrößen verwendet. Das deutet schon darauf hin, dass die Wassermenge für ein Rezept (anders als die Menge an NaOH!!!) nicht als fix herangezogen werden muss. 

Anfänger*innen beginnen oft mit einer Wassermenge von 1/3 der GFM – ich erzähle in meinem Grundkurs für Anfänger*innen “Crashkus Seifensieden” davon, aber wir sieden die erste Seife gleich mit einer reduzierten Laugenflüssigkeit weil die Vorteile der Wasserreduktion einfach überzeugend sind!

Seifenleim ist Seife bevor sie fest geworden ist

Was ist Seifenleim?

Wenn man die hergestellte Lauge (nachdem sie abgekühlt ist) zu den (verflüssigten und mittlerweile) Ölen aus dem Seifenrezept gießt und miteinander vermengt, dann erhält man flüssige Seife, die als Seifenleim bezeichnet wird.

Anders als bei der Herstellung von Flüssigseife (für jene verwendet man kein NaOH sondern KOH, also Kaliumhydroxid), wird der Seifenleim von der kaltgesiedeten Seife nach kurzer Zeit fest. Dieser Prozess wird als Verseifungsprozess bezeichnet, jener dauert rd. 24 Stunden. Die Seife kann man dann nach 1 bis 3 Tagen aus der Seifenform nehmen (=Ausformen) und in Stücke schneiden. 

Wenn du mehr über das Schneiden von Seife erfahren möchtest, ich habe auf meinem Blog einen Mini-Onlinekurs für 0 € indem ich dir viele darüber erzähle!

Danach beginnt für die kaltgesiedete Seife eine Reifezeit von 4 bis 8 Wochen (das unterscheidet jene auch von der heißgesiedeten Seife und der Flüssigseife). 

Die Herstellung einer Ghost Swirl Seife

Zurück zu Auntie Clara und der Ghost Swirl Seife. Auntie Clara hat also zweimal Seifenleim hergestellt. Einmal mit einem höheren Wasseranteil in der Lauge und einmal mit einem geringeren Wasseranteil in der Lauge. Aus beiden Seifenleimen hat sie ein Muster gegossen. Erstaunlicherweise haben die beiden Seifenleime eine unterschiedliche Farbe in der Seife erzeugt (da ein Teil der Seife eine Gelphase durchlebt hat bzw. sehr heiß geworden ist und der andere Teil nicht) und für Erstaunen in der Facebook-Gruppe gesorgt. 

Dabei spielt es keine Rolle, welches Rezept bzw. welche Öle (Rizinusöl, Kokosöl, etc.) du verwendest, sondern wie viel Wasser du zum Anrühren der Lauge nimmst – einmal Lauge mit einem höheren Wasseranteil und einmal Lauge mit einem geringeren Wasseranteil. Die Menge an NaOH (Natriumhydroxid) bleibt dabei auch unberührt, genauso, wie im Seifenrechner berechnet.

Video zur Ghost Swirl Seife

In diesem Video zeige ich dir die Herstellung meiner Ghost Swirl Seife, die ich in allen meinen Kursen als Anschauungsobjekt der Wasserreduktion (high-low water discount) durchreiche.

Auch ich habe zweimal Lauge hergestellt und damit zweimal Seifenleim angerührt. Diese habe ich abwechselnd in eine Rührschüssel gegossen, die ich anschließend über die Längsseite meiner Seifen-Blockform gegossen haben.

Vorteile der Reduktion der Flüssigkeitsmenge beim Herstellen von Seifen

Man lernt unglaublich viel über das Seifensieden, wenn man versteht, was beim Ghost Swirl passiert und was Wasserreduktion für tolle Eigenschaften in deiner selbst hergestellte Seife hervorrufen kann: Die Oberfläche deiner kalt gesiedeten Seifen wird glatter (du ersparst dir das Abhobeln), deine Seifen können heller werden (du musst kein Titandioxid mehr verwenden) und es wird auch gemunkelt, dass sich die Reifezeit verkürzen kann sowie die Schaumqualität gesteigert wird – so weit würde ich mich jetzt nicht hinauslehnen, aber du kannst für dich selbst Experimente durchführen und diese Eigenschaften in deinen selbst gemachten Seifen testen. 

Meine persönliche Revolution beim Seifensieden

Die Wasserreduktion hat mich so fasziniert, dass ich in vielen meiner Seifenkurse über Wasserreduktion spreche und wir im Kurs – zu Demonstrationszwecken – auch mit reduziertem Wasser zum Anrühren der Lauge sieden. 

Was ich im Kurs gerne zeige ist, dass der Seifenleim trotz der Reduktion der Flüssigkeit zur Herstellung der Lauge, lange flüssig bleibt (vielleicht sogar gerade deswegen, lass dich überraschen!).

Seifenkurs "Seifen mit Naturfarben sieden!" und Ghost Swirl herstellen!

Im Kurs “Seifen mit Naturfarben sieden!” kannst du  selbst einen Ghost Swirl herzustellen. Wir sieden in diesem Kurs zwei Seifen, die erste Seife wird mit Öl-Mazeraten, mit Pflanzenpulvern (Wurzeln, Blättern etc.) gefärbtes (mazeriertes) Öl, hergestellt. 

Bei der zweiten Seife kannst du flexibel wählen, ob du einen Ghostswirl (ohne die Verwendung von Farbe) oder mittels Austausch der Laugenflüssigkeit an sich färben möchtest. Im Video siehst du wie Ruth im Kurs ihre Ghost Swirl Seife herstellt!

Hast du Fragen? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar! Ansonsten bedanke ich mich für’s Reinlesen und Reinschauen!

Alles Liebe, Diane

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